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Expo - untaugliches Modell für die Zukunft


Hannover, im Mai 2000 - "Die Expo taugt nicht als Zukunftsentwurf für eine nachhaltige Entwicklung oder einen umweltverantwortlichen Lebensstil. Was wir brauchen sind nachahmenswerte Beispiele für Regionalentwicklung, die einen sorgsamen Umgang mit Umwelt und Rohstoffen zeigen, bei denen die Finanzen transparent sind und wo die Öffentlichkeit tatsächlich Einfluss auf die Planung hat. All diese Anforderungen erfüllt die Expo 2000 nicht, auch wenn Birgit Breuel noch so sehr verspricht, mit der Weltausstellung die Agenda 21 umzusetzen." Zu diesem Urteil kommen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Bürgerinitiative Umweltschutz, die die Expo-Vorbereitung über zehn Jahre kritisch begleitet haben.

In der Agenda 21, dem Aktionsprogramm des Rio-Umweltgipfels von 1992, sind beispielsweise Bürgerbeteiligung und Mitsprache Schlüsselbegriffe für zukunftsweisende Planungen. "Zur Expo 2000 wurde zwar anfangs ein ´Weltrekord an Bürgerbeteiligung´ versprochen. In der Realität sah das jedoch ganz anders aus", erinnert sich Robert Exner vom BUND. De facto hätte die Öffentlichkeit keinen Einfluß auf die Planungen gehabt: "Zeitweise musste sich sogar die Stadt Hannover gegen das hemdsärmelige Vorgehen der Expo-Planer zur Wehr setzen, die auch schon mal einen Parkplatz ohne rechtzeitige Genehmigung gebaut haben", weiß der BUND-Sprecher. Durch die Schaffung der privaten Expo-GmbH sei zudem die Verwendung der Steuergelder einer öffentlichen Kontrolle entzogen worden. "Die Öffentlichkeit hat nie erfahren, wie viele Millionen Mark alleine die häufigen Expo-Personalwechsel verschlungen haben", so Exner.

Das Hauptziel der Veranstalter sei es gewesen, das Messegelände in Hannover auszubauen und zu modernisieren - möglichst mit öffentlichen Geldern. "Dies hätte man ohne den Umweg Expo wesentlich preisgünstiger und ökologisch weniger belastend haben können", ist Ralf Strobach von der BIU überzeugt. "Leider ist in Deutschland aber der Irrsinn weit verbreitet, dass man für kleine Veränderungen einen Riesenpopanz inszenieren muss", bedauern die Vertreter von BIU und BUND. Die Expo 2000 sei dafür das beste Beispiel und daher das falsche Mittel, um Zukunftsprobleme in den Griff zu bekommen. "Man hätte also getrost darauf verzichten können", so das Resümee der Umweltverbände.

Herausg.:
Bürgerinitiative Umweltschutz (BIU)
Tel. 0511/443303

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Niedersachsen
Tel. 0511/96569-0


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Bei Rückfragen: Schreiben Sie an die Bürgerinitiative Umweltschutz

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Datum d. letzten Änderung: 22.05.2000 Ov