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Expo: Dezentrale Projekte

"billige Werbeträger für die Expo 2000"


Hannover, im Mai 2000 - "Mit den dezentralen Projekten schmückt sich die Expo Gesellschaft nur mit fremden Federn. Der Großteil war bereits realisiert oder in Planung, als sie den Expo-Aufkleber verpasst bekommen haben", urteilen die Bürgerinitiative Umweltschutz (BIU) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Dabei präsentiere die Expo GmbH die dezentralen Projekte gerne als eine der Säulen der Weltausstellung. Die Idee, Vorhaben in aller Welt als Expo-Projekte zu bezeichnen, sei eine kluge Werbemaßnahme, stellen die Umweltverbände fest. Rund 700 verschiedene Einrichtungen wurden als sogenanntes "Offizielles Projekt der Expo 2000" anerkannt. Viele hätten sich dadurch eine nennenswerte finanzielle Förderung erhofft, allerdings wären dann nur niedersächsische Projekte mit eine Höchstquote von zehn Prozent unterstützt worden. Internationale Vorhaben würden in einem Buch und auf einer CD-Rom aufgelistet und könnten sich zum kleinen Teil auf der Expo darstellen. "Zur Präsentation auf der Expo ist das OK des jeweiligen Staates notwendig. Regierungskritische Projekte hatten daher von vornherein keine Chance", kritisiert Ralf Strobach von der BIU.

"Die Zusammenstellung der Vorhaben erinnert an einen Gemischtwarenladen. Auch hier darf das Expo-Logo keineswegs mit einem ökologischen Gütesiegel verwechselt werden", fasst Robert Exner die Projektliste zusammen. Dort seien Ökohämmer wie die Transrapid-Teststecke im niedersächsischen Emsland oder ein Gentechnikprojekt der Kleinwanzlebener Saatzucht AG in Einbeck zu finden. Auch das Forschungsvorhaben zur Kernfusion in Greifswald "Wendelstein 7-X" sowie der Atomversuchsreaktor in Garching bei München sind als Expo-Projekte aufgenommen worden. Auf der anderen Seite stehen in der Liste wirklich ökologische Vorhaben, wie z.B. eine biologische Pflanzenkläranlage, ein Erlebniswald im Mittelgebirge oder die Vitalisierung von brachliegenden Industrieflächen.

Herausg.:
Bürgerinitiative Umweltschutz (BIU)
Tel. 0511/443303

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Niedersachsen
Tel. 0511/96569-0


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Bei Rückfragen: Schreiben Sie an die Bürgerinitiative Umweltschutz e.V.

http://www.BIU-Hannover.de/presse/expo/dezentra.html
Datum d. letzten Änderung: 22.05.2000 Ov