Die Pflanzenwelt am Oberlauf eines Flusses muss mit grundlegend anderen Standortbedingungen zurechtkommen
als die Vegation am Mittel- und Unterlauf.
So ist die Wassertemperatur und der Lichteinfall ins Wasser geringer. Außerdem ist der Boden meist
steinig, das Flussbett schmal, der Flussoberlauf transportiert weit weniger große Wassermassen und
das Gefälle ist höher, so dass das Wasser schnell abfließen kann. Außer zur Zeit
der Schneeschmelze im Frühling tritt höchst selten Hochwasser auf, es kann sich so kein
weitläufiges Überschwemmungsgebiet, mit seiner typischen Abfolge von Pflanzen ausbilden (siehe
dazu: 10. Pflanzen am Mittel- und Unterlauf).
Der Versuch, diesen schwierigen Lebensraum Wasser zu erobern, führte bei den Pflanzen im Laufe der Evolution zu verschiedenen Anpassungen an die typischen Eigenschaften des Flussoberlaufs. Die Flora musste sich, genau wie die Tierwelt (siehe dazu: Fische am Oberlauf), dabei insbesondere auf die starke Strömung des Wassers einstellen. |
Außerdem geschieht die Fortpflanzung von Wasserpflanzen fast ausschließlich auf ungeschlechtlichem Wege. Aufgrund der Strömung würde es den Samen einer Flusspflanze nur selten gelingen, sich festzusetzen und anzukeimen. Ein abgetrenntes Sprossstück hingegen verfängt sich durch seine Größe leichter im Uferbereich hinter Gehölzen oder Treibgut und setzt sich unter günstigen Bedingungen an solch einem neuen Wuchsort fest. |
zurück zur Website | nach oben | |