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5. Wichtige kleine Helfer

Kleinst- und Mikroorganismen am Mittel- und Unterlauf

Ein Weidegänger:
Die Eintagsfliegenlarve
In einem natürlichen oder zumindest naturnah belassenen Flusslauf gibt es außer den höheren Tierarten wie den Fischen noch eine Vielzahl an wirbellosen Tieren und Kleinstlebewesen, die för den Stoffkreislauf mit seinen biologischen Abbauvorgängen sehr wichtig sind.
Weidegänger wie Schnecken und Muschelkrebse gehören beispielsweise zu solchen Wirbellosen. Hinter dem Begriff Weidegänger verbergen sich Tiere, die ihre Nahrung durch "Abweiden" oder Abfressen von Pflanzen und Pflanzenteilen aufnehmen. Schnecken z.B. raspeln mit ihrer Zunge vor allem Algen von Wasserpflanzen oder Steinen.
Die Strömung ist im Mittellauf nicht mehr so stark, so dass sich Schwebstoffe auf dem Boden ablagern. Wegen der größeren Flussbreite fällt weniger Schatten auf das Wasser. Beides sind Gründe dafür, dass vermehrt Wasserpflanzen im Fluss wachsen. Abgestorbenes Holz, uferbegleitende Gehölze, die mit ihren Wurzeln ins Wasser reichen, Wasserpflanzen und die krautige Ufervegetation bilden abwechselungsreichere Kleinstrukturen im Wasser als im Oberlauf. Dadurch steht den Weidegängern mehr Nahrung als im Oberlauf zur Verfügung und sie können sich gut vermehren.


Zerkleinerer: Der Flohkrebs
Die Zerkleinerer (z.B. Flohkrebse) die mit ihren Mundwerkzeugen in der Lage sind, totes Blattwerk und Ähnliches zu zerkleinern sind zwar auch im Mittel- und Unterlauf noch vorhanden, treten aber mehr in den Hintergrund. Von außen gelangt nicht mehr so viel Grobdetritus, also totes organisches Material, wie im Oberlauf in das Gewässer. Das meiste grobe Material des Oberlaufs ist bereits durch mechanische oder mikrobielle Prozesse und durch den Fraßvorgang der dortigen Zerkleinerer in Feindetritus umgearbeitet worden, so dass es den Zerkleinerern des Mittellaufs nicht mehr zur Verfügung steht.

Nicht zuletzt deshalb sind die Sammler und Filtrierer, für die der Feindetritus die Nahrungsgrundlage darstellt, in diesem Gewässerabschnitt stark vetreten und stellen fast die Gesamtheit der nichträuberischen Tiere unter den Kleinstlebewesen dar.

Je weiter man sich dem Unterlauf und der Flussmündung nähert, desto mehr nimmt die Strömung ab und desto ruhiger wird das Wasser, so dass vermehrt im Wasser freischwebende, mikroskopisch kleine Pflanzen auftreten. Dieses pflanzliche Plankton wiederum dient Wasserflöhen und dem tierischen Plankton, z.B. den Rädertierchen, als Nahrung, die damit das Tierreich des Mittel- und Unterlaufs weiter ergänzen.


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