Schwimmblatt- und Unterwasserpflanzen
Die erste Vegetationszone liegt noch vollständig im Wasser oder in ständig überschwemmten
Gebieten. Im Mittel- und Unterlauf ist der Fluss so breit geworden, dass die Ufervegetation nicht mehr
seine gesamte Oberfläche beschatten kann. Damit können die Pflanzen im Wasser mittels
Fotosynthese vermehrt Stärke - die Grundlage jeden Pflanzenwachstums - produzieren, so dass nun
Pflanzen in größerem Maße als im Oberlauf im Wasser Fuß fassen können.
Diese erste Zone kann damit von Schwimmblatt- und Unterwasserpflanzen besiedelt werden.
Man unterscheidet beide anhand ihres Erscheinungsbildes: Unterwasserpflanzen wie das Tausendblatt und die
Wasserpest leben ausschließlich unter Wasser. Die Schwimmblattpflanzen wie See- oder Teichrosen
wachsen zwar auch unter Wasser, verfügen jedoch noch zusätzlich über Stengel, Blätter
und Blüten an der Wasseroberfläche.
Im Gegensatz zu stehenden Gewässern wie Seen, in denen die Artenzusammensetzung stark von den zur
Verfügung stehenden Nährstoffen abhängig ist, spielt die Versorgung mit Nährstoffen
im Fließgewässer nur eine untergeordnete Rolle, da durch die herrschende Strömung
ständig Nährstoffe und anderes Material von oberen Flussabschnitten herantransportiert werden.
Vielmehr wird das Verhältnis von Schwimmblatt- zu Unterwasserpflanzen im Fluss überwiegend von
der Stärke der Strömung bestimmt.
Entscheidend für das Vorkommen der einzelnen Arten ist außerdem die als Sichttiefe bezeichnete
Lichtdurchlässigkeit des Wassers selbst. Bei hoher Sichttiefe durch sehr klares Wasser können
Pflanzen bis in tieferen Schichten vorkommen, weil noch genügend Licht zur Fotosynthese zur Verfügung
steht. Ist das Wasser jedoch durch aufgewühlten Schlamm oder andere im Wasser schwebende Partikel
getrübt, wird das meiste Licht schon nah an der Oberfläche absorbiert. Zu wenig Licht erreicht
den Grund, so dass dort kaum Pflanzenwachstum möglich ist.